Reise nach Berlin
von Maurizio Häfele
Jährlich veranstaltet der Verein Deutsch-Italienischen Rechtswissenschaftler e.V. eine Bildungsreise in ein europäisches Zentrum, um die Studieninhalte an persönlichen Erfahrungen und Begegnungen zu veranschaulichen.
Fast 50 Teilnehmern begaben sich im vergangenen November für vier Tage auf eine intensive Erkundungstour durch die Berlin, um bedeutende historische und kulturelle Stätten zu besuchen. Zu den Höhepunkten zählten unter anderem die Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, das Bundesministerium der Justiz, die Italienische Botschaft für Deutschland (Ministero degli Affari Esteri e della Cooperazione Internazionale), das Mauermuseum (Museum Haus Am Checkpoint Charlie), der Deutsche Bundestag und das Jüdische Museum Berlin.
Während dieser Exkursion wurden den Teilnehmern zum einen tiefgreifende Einblicke in die Geschichte und die aktuelle Gesellschaft Deutschlands vermittelt. Zum anderen lag wurde insbesondere den italienischen Studierenden die besondere Geschichte und Bedeutung Berlins nahegebracht. Die Besuche dieser symbolträchtigen Orte dienten nicht nur der reinen Information, sondern boten eine einzigartige Gelegenheit zum Austausch, zur Erweiterung des Horizonts und zur Reflexion über die vielfältigen Erzählungen, die diese Orte repräsentieren.
Die Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ermöglichte es den Teilnehmern, die bedrückende Atmosphäre eines ehemaligen Stasi-Gefängnisses zu erleben und sich mit einem der dunklen Kapiteln der deutschen Geschichte auseinanderzusetzen. Das Bundesministerium der Justiz gewährte Einblicke in die aktuelle juristische Landschaft Deutschlands, während die Besuche der diplomatischen Vertretungen und des Deutschen Bundestags den Teilnehmern die Möglichkeit gaben, die politischen und diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Italien zu erkunden.
Das Mauermuseum am Checkpoint Charlie bot eine bewegende Darstellung der Teilung Berlins während des Kalten Krieges und würdigte die mutigen Fluchtversuche von Menschen, die unter dem Regime der DDR gelitten hatten. Schließlich ermöglichte das Jüdische Museum Berlin den Teilnehmern, die reiche jüdische Kultur und Geschichte Deutschlands und insbesondere Deutschlands zu entdecken und sich mit den Herausforderungen und Errungenschaften der jüdischen Gemeinschaft der Vergangenheit wie heute auseinanderzusetzen.
Insgesamt war die Reise nach Berlin nicht nur eine Bildungsreise, sondern eine transformative Erfahrung, die die Teilnehmer dazu inspirierte, ihre Perspektiven zu erweitern, neue Verbindungen zu knüpfen und sich mit den komplexen Facetten der deutsch-italienischen Beziehungen auseinanderzusetzen.